Zum Hauptinhalt springen

Girls‘ Day Tirol: 700 Schülerinnen packen in Technik-Berufen an

Die LRinnen Beate Palfrader und Gabriele Fischer machten sich beim Innsbrucker Unternehmen Fiegl+Spielberger ein Bild vom Ablauf des Girls‘ Day.© Land Tirol/Huldschiner
28 Apr

Aktionstag für geschlechtersensible Berufsorientierung

v. li.: Lehrlingsausbilder Engelbert Eppbacher, LRin Beate Palfrader, LRin Gabriele Fischer sowie GF Leonhard Neuner gemeinsam mit Lehrling Samanta und Schülerinnen der 3. Klasse Mittelschule.© Land Tirol/Huldschiner
Bild in Header: Die LRinnen Beate Palfrader und Gabriele Fischer machten sich beim Innsbrucker Unternehmen Fiegl+Spielberger ein Bild vom Ablauf des Girls‘ Day.© Land Tirol/Huldschiner
  • Über 70 Einrichtungen in ganz Tirol öffneten ihre Türen
  • LRin Fischer und LRin Palfrader statteten Schülerinnen einen Besuch ab

Bereits zum 21. Mal fand heute in Tirol der Girls‘ Day statt. Er lenkt den Blick auf die Vielzahl handwerklicher, technischer und naturwissenschaftlicher Berufe, die Mädchen wählen können. Am Aktionstag beteiligten sich tirolweit knapp 700 Schülerinnen aus 39 Schulen, die über 70 Unternehmen und Bildungseinrichtungen besuchten. „Mein Zugang: Talente fördern und Persönlichkeiten stärken. Es gibt keine Frauen- und keine Männerberufe. Jeder Mensch sollte die Berufswahl ausschließlich aufgrund seiner individuellen Stärken und Interessen treffen können. Dass Frauen in gewissen Berufsfeldern nach wie vor unterrepräsentiert sind, hat größtenteils mit gesellschaftlich tief verwurzelten Geschlechterstereotypen zu tun. Diese sind auch der Nährboden für Diskriminierungen“, betont Frauenlandesrätin Gabriele Fischer. „Längst weiß man, dass Frauen – wenn sie Möglichkeit dazu haben – in Technik-Bereichen ebenso versiert sind wie Männer. Das zeigt etwa auch die PISA-Studie, bei der Mädchen und Burschen in den Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) gleichauf sind. Diese Möglichkeiten im Hinblick auf die Schul- und Berufswahl der jungen Menschen noch sichtbarer zu machen, ist das Ziel des Girls‘ Day“, erklärt Bildungslandesrätin Beate Palfrader. „Um den Wirtschaftsstandort Tirol zu stärken und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, ist es wichtig, viele junge Mädchen für Berufe im MINT-Bereich zu begeistern. Gemeinsam mit den Tiroler Sozialpartnern und Tirols Bildungseinrichtungen haben wir Anfang des Jahres beschlossen, eine MINT-Koordinationsstelle einzurichten, um alle Aktivitäten in diesen Bereichen zentral zu bündeln und die MINT-Fähigkeiten vom Kindergarten bis zur Hochschule zu fördern,“ fügt Wirtschaftslandesrat Anton Mattle hinzu.

„Um den Wirtschaftsstandort Tirol zu stärken und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, ist es wichtig, viele junge Mädchen für Berufe im MINT-Bereich zu begeistern. “

Bildungslandesrätin Drin  Beate Palfrader

Veranstaltet wird der Girls‘ Day von der Tiroler Arbeitsmarktförderungsgesellschaft (amg-tirol) in Zusammenarbeit mit der Bildungsdirektion Tirol. Das Land Tirol fördert den diesjährigen Aktionstag samt ganzjährigem Rahmenprogramm wie den Workshops zur Berufsorientierung direkt an den Schulen bzw. online mit 66.700 Euro. Die Weiterentwicklung des Girls‘ Day – darin beinhaltet sind digitale Angebote wie Online-Workshops und eine neugestaltete und auf die verschiedenen Zielgruppen ausgerichtete Website – werden aus dem „Gleichstellungspaket 2020-2023 – Gleichstellung von Frauen und Männern in Tirol“ und dem Bereich Arbeitsmarktförderung im Ausmaß von insgesamt rund 150.000 Euro gefördert.

Berufe austesten, Karrieren planen

Reinschnuppern, erkunden und mit den eigenen Händen einen Tag lang „werkeln“, hieß es für die 13- bis 17-jährigen Schülerinnen, die sich für den Girls‘ Day Tirol angemeldet haben. Ob Tischlerin, Elektrotechnikerin, technische Zeichnerin oder Lackiererin – die Berufe, die im Rahmen des Aktionstages „getestet“ werden können, sind vielfältig. „Am Girls’ Day entdecken die Schülerinnen sowohl neue berufliche Möglichkeiten als auch persönliche Interessen und Fähigkeiten und können dadurch selbstbewusst ihre zukünftige Berufswahl angehen. Für die Tiroler Unternehmen und Bildungseinrichtungen wird durch den Aktionstag das Potential der jungen Frauen sichtbar. Der Girls‘ Day schafft wichtige Berührungspunkte zwischen den Mädchen und jenen Berufsfeldern, in denen der Frauenanteil (noch) gering ist und belebt dadurch den Tiroler Arbeitsmarkt“, führt Bernadette Kendlbacher, Geschäftsführerin der amg-tirol aus. Auf dem Weg zur tatsächlichen Berufsentscheidung der Mädchen ist der Girls‘ Day dabei jedoch nur ein Baustein. „Das gesamte Projekt rund um den Girls‘ Day umfasst ein ganzjähriges Programm: So besuchen wir im Vorfeld des Aktionstages die Schulen und veranstalten Workshops zur Berufsorientierung. Dieses Jahr können die Workshops sowohl in Präsenz als auch online abgehalten werden. Eine wichtige Rolle in der Berufswahl der Schülerinnen spielen aber auch die Eltern und Erziehungsberechtigten sowie die Lehrpersonen, für die wir ebenfalls Projekte anbieten“, so Kendlbacher.

„Der Girls‘ Day schafft wichtige Berührungspunkte zwischen den Mädchen und jenen Berufsfeldern, in denen der Frauenanteil (noch) gering ist und belebt dadurch den Tiroler Arbeitsmarkt“

Mag.a  Bernadette Kendlbacher, Geschäftsführerin amg-tirol

Zu den weiterführenden Unterlagen für Schülerinnen, Eltern und Erziehungsberechtigte sowie Lehrpersonen gehört dabei auch ein eigens entwickeltes Quizspiel in der App „Actionbound“ (siehe QR-Code am Textende). Ab Sommer 2022 wird es für den Girls‘ Day Tirol darüber hinaus eine Website und einen Instagram-Account geben.

Mit Geschlechterstereotypen aufräumen: Je früher, desto besser

Seit fünf Jahren wird der Girls‘ Day durch den Girls‘ Day Mini ergänzt, der dieses Jahr am 23. Juni stattfindet. Er richtet sich an die Schülerinnen der 3. Volksschulklassen und vermittelt spielerisch und erfahrungsorientiert, dass Frauen alle Berufe ergreifen können, die sie möchten. „Berufsorientierung beginnt im frühesten Kindesalter. Der Wunsch, Astronautin oder Forscherin zu werden, sollte etwa kein Traum aus Kindertagen bleiben. Mädchen und Frauen dürfen und sollen sich große Ziele stecken und abseits ausgetretener Pfade eigene Wege gehen. Gerade in den zukunftsorientierten MINT-Fächern etwa ergeben sich auch entsprechende Einkommenschancen für ein finanziell unabhängiges und abgesichertes Leben“, sind sich LRin Fischer und LRin Palfrader einig.

28.04.2022 Website des Landes Tirol

Wir freuen uns über Ihre Nachricht!

Wir stehen Ihnen gerne mit Rat und Tat zur Seite. Schreiben Sie uns einfach.